Wie kann man Familienhebamme werden
Was macht ein Familienhebamme? – Aufgaben
Was macht eine Familienhebamme?
Als Familienhebamme unterstützt man Familien während der Schwangerschaft, nach der Geburt und in den ersten Lebensjahren des Kindes. Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten einer Familienhebamme variieren je nach Bedarf der Familie, können aber folgendes beinhalten:
- Vorbereitung der Familie auf die Geburt und die Zeit danach:
- Beratung und Unterstützung bei der Auswahl der Geburtsstätte
- Informieren über den Geburtsverlauf und mögliche Komplikationen
- Vermittlung von Entspannungstechniken und Atemübungen
- Erstellen eines Geburtsplans zusammen mit der Familie
- Geburtsbegleitung:
- Begleitung der Familie während der Geburt
- Unterstützung bei der Schmerzlinderung und dem Umgang mit Wehen
- Beobachtung des Geburtsverlaufs und Einleitung von Maßnahmen bei Komplikationen
- Ermutigung und emotionale Unterstützung der Familie
- Betreuung nach der Geburt:
- Unterstützung beim Stillen und der Ernährung des Neugeborenen
- Überwachung der körperlichen und geistigen Entwicklung des Babys
- Beratung zur Babypflege, Schlafgewohnheiten und Kindersicherheit
- Hilfe bei der Bewältigung von postpartalen Depressionen oder anderen psychischen Belastungen
- Frühintervention bei Risikofamilien:
- Identifikation von Risikofaktoren in der Familie
- Beratung und Unterstützung bei der Bewältigung von sozialen und finanziellen Herausforderungen
- Vermittlung von weiteren Fachkräften oder Hilfsorganisationen
- Überwachung des Wohlergehens der Familie und des Kindes
- Dokumentation und Berichterstattung:
- Führen von detaillierten Aufzeichnungen über die Betreuung und Entwicklung der Familie
- Erstellung von Berichten für andere Fachkräfte und Institutionen
- Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften im Gesundheits- und Sozialwesen
Familienhebamme Voraussetzungen
Um als Familienhebamme tätig zu werden, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden:
- Mindest- und Höchstalter: Üblicherweise liegt das Mindestalter für die Ausübung des Berufs als Familienhebamme bei 18 Jahren. Es gibt jedoch keine festgelegte Altersgrenze nach oben.
- Körperliche Voraussetzungen: Eine gewisse körperliche Fitness ist wichtig, da Familienhebammen teilweise auch körperlich anspruchsvolle Aufgaben übernehmen, wie das Heben und Tragen von Säuglingen oder das Begleiten von Schwangeren bei körperlichen Aktivitäten.
- Rechtliche Anforderungen: Für die Tätigkeit als Familienhebamme ist in der Regel eine Abschlussprüfung als Hebamme bzw. Entbindungspfleger erforderlich. Zudem müssen bestimmte rechtliche Vorgaben eingehalten werden, wie das Führen eines Berufsausweises und das Einhalten des Datenschutzes.
- Technische Fähigkeiten: Familienhebammen sollten über grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Computern und technischen Geräten verfügen, da die Dokumentation der Betreuungsfälle oft digital erfolgt.
- Soft Skills: Der Beruf erfordert ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten, Empathie, Geduld und Einfühlungsvermögen, um Familien in schwierigen Situationen zu unterstützen.
- Berufsspezifische Fähigkeiten: Neben den allgemeinen Fähigkeiten einer Hebamme, wie medizinischem Wissen, Kenntnissen über Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, sind spezifische Fähigkeiten im Bereich des familiären Umfelds gefordert. Dazu gehören z.B. Kenntnisse über die Entwicklung von Kindern, Erziehungsmethoden und Beratungsansätze.
Familienhebamme Studium – Was muss man studieren um Familienhebamme
Erforderliche Schulung und Ausbildung Familienhebamme:
- Art der erforderlichen Schulung: Die Ausbildung zur Familienhebamme umfasst in der Regel eine Kombination aus theoretischen und praktischen Elementen. Die Schulung besteht aus verschiedenen Modulen, die Wissen und Fähigkeiten in Bereichen wie Schwangerschaft, Geburt, Stillen, Säuglingspflege, Familienplanung, psychosoziale Unterstützung und Gesundheitsförderung vermitteln.
Wo kann diese Ausbildung erlangt werden?
- Die Ausbildung zur Familienhebamme wird in Deutschland von verschiedenen Institutionen angeboten, darunter Fachschulen für Hebammen, Hochschulen, Bildungseinrichtungen der Krankenhäuser und weiteren spezialisierten Ausbildungsstätten.
Dauer und Kosten der Ausbildung:
- Die Dauer der Ausbildung zur Familienhebamme beträgt in der Regel drei Jahre, einschließlich theoretischer und praktischer Ausbildungsphasen sowie Praktika. Die genaue Dauer kann je nach Ausbildungsstätte variieren.
- Die Kosten für die Ausbildung zur Familienhebamme können ebenfalls variieren. In einigen Fällen kann die Ausbildung staatlich gefördert oder durch Bildungsgutscheine finanziert werden. Die genauen Kosten sollten bei den jeweiligen Ausbildungseinrichtungen erfragt werden.
Erforderliche Zertifizierungen, Prüfungen oder Tests:
- Nach Abschluss der Ausbildung zur Familienhebamme können verschiedene Zertifizierungen erworben werden, um die Kompetenz und Fachkenntnisse nachzuweisen. Dazu gehören beispielsweise das Examen als Hebamme gemäß Hebammengesetz und die Zertifizierung als Fachkraft für Familienhebammen.
- Je nach Ausbildungsstätte können auch Prüfungen oder Tests während der Ausbildung erforderlich sein, um den Fortschritt und das Fachwissen der Auszubildenden zu überprüfen.
Familienhebamme Gehalt – Was verdient Familienhebamme
Was verdient eine Familienhebamme?
Der Verdienst einer Familienhebamme kann je nach Tätigkeitsbereich, Erfahrung und Arbeitgeber variieren. Grundsätzlich orientiert sich die Bezahlung an Tarifverträgen und richtet sich nach dem Entgelt, das für Fachkräfte im Gesundheitswesen üblich ist.
In der Regel arbeiten Familienhebammen entweder selbstständig oder sind bei einem Träger, wie beispielsweise einem Krankenhaus, einem Gesundheitsamt oder einem Geburtshaus, angestellt. Das Gehalt kann daher unterschiedlich ausfallen.
Für angestellte Familienhebammen richtet sich das Gehalt nach den Entgeltgruppen des öffentlichen Dienstes, beispielsweise dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Die genaue Eingruppierung hängt von der Ausbildung und der Berufserfahrung der Familienhebamme ab. Die Gehaltsspanne liegt dabei in der Regel zwischen 2.500 und 4.000 Euro brutto im Monat.
Bei selbstständigen Familienhebammen hängt der Verdienst von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Anzahl der Betreuungen, den Honorarsätzen und den Kosten für Praxisräume oder Versicherungen. Hier kann das monatliche Einkommen je nach Auslastung und regionalen Gegebenheiten variieren.
Es ist zu beachten, dass dies allgemeine Informationen sind und individuelle Verhandlungen und Vereinbarungen den konkreten Verdienst einer Familienhebamme beeinflussen können. Es empfiehlt sich, sich bei konkreten Fragen und Vertragsverhandlungen an Fachverbände oder Gewerkschaften zu wenden.